Klimamoor Dattenhauser Ried

Klimamoor Dattenhauser Ried

Zur Verwirklichung des Naturschutzprojekts „Renaturierung Dattenhauser Ried“ schließen sich der Landkreis Dillingen a.d. Donau sowie die Gemeinden Bachhagel, Syrgenstein und Ziertheim (alle Landkreis Dillingen a.d. Donau) gemäß Art. 17 Abs. 1 des Gesetzes über die Kommunale Zusammenarbeit (KommZG) zu einem Zweckverband zusammen. Die Beschlussfassung der Satzung im Kreistag des Landkreises Dillingen a.d. Donau erfolgte am 03.11.2014, in den Gemeinderäten Syrgenstein am 06.08.2013, Bachhagel am 30.07.2013 und Ziertheim am 05.02.2015.

Die Regierung von Schwaben genehmigte mit Schreiben vom 13.03.2015, Az 55.3-1441.1-1 die Satzung gemäß Art. 21 Abs. 1 Satz 1 KommZG aufsichtlich.

Die Bekanntmachung der Satzung des Zweckverbandes Renaturierung Dattenhauser Ried erfolgte im Amtsblatt der Regierung von Schwaben vom 14.04.2015.

Bedeutung des Moorschutzes in dem Schwerpunktgebiet Dattenhauser Ried

Dem Dattenhauser Ried, größtes Moorgebiet der östlichen Schwäbischen Alb, kommt in Bezug auf den Klimaschutz eine besondere Bedeutung als Kohlenstoffsenke zu. In intaktem Zustand bindet und speichert das Niedermoor große Mengen Kohlenstoff.

Durch nutzungsbedingte Entwässerung wurde der Torfkörper des Moorkomplexes in seiner Funktion allerdings stark beeinträchtigt. Fortschreitende Torfzersetzungen und ein enormer Ausstoß von klimaschädlichen Gasen sind die Folge.

Weiterhin stellt das Dattenhauser Ried einen bedeutsamen Lebensraum für seltene wie streng geschützte Tier- und Pflanzenarten dar. Neben stark gefährdeten Pflanzen wie Lungen-Enzian und Fleischfarbenen Knabenkraut bietet die offene Landschaftsstruktur vor allem Wiesenbrütern wie Kiebitz und Bekassine ideale Brut- und Rasthabitate. Entwässerungsbedingte Sukzessionsprozesse verdrängen jedoch die ausgedehnten Wiesenbereiche zunehmend und führen zu weitgehenden Artenverdrängungen im Dattenhauser Ried.

 

Naturschutzfachliche Ziele und Dringlichkeit der Maßnahme

Zur Wiederherstellung eines funktionierenden Moorkörpers (Kohlenstoffsenke) und der Sicherung von Lebensräumen seltener Tier- und Pflanzenarten soll das Dattenhauser Ried in größtmöglichem Umfang renaturiert werden. Um die Wiedervernässung zielführend umsetzen zu können, wurde ein Flurneuordnungsverfahren durchgeführt. Das ökohydrologische Sanierungskonzept des Ingenieurbüros Dr. Kapfer (2008) bietet die fachliche Basis und beinhaltet die umfassende Renaturierung des Naturschutzgebietes. Im Jahr 2013 wurde bereits mit Mitteln des Bayerischen Klimaprogrammes – KLIP 2020 der erste Bauabschnitt „Oberbechinger Ried / Bayerried“ erfolgreich abgeschlossen. Im nächsten Schritt soll nun die Sanierung der Kernzone II und III umgesetzt werden, die entsprechenden Entwurfsplanungen stehen vor dem Abschluss. Die Maßnahmenfläche (TF OST), Bestandteil dieses Bauabschnittes, weist einen hohen Feuchtgebüschanteil auf, der dem Niedermoor, bei ohnehin knapper Wasserverfügbarkeit, zusätzlich beträchtliche Wassermengen entzieht.

 

Weitere Informationen zum Dattenhauser Ried finden Sie auf der Homepage von Donautal Aktiv.